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Der Tod ist nicht das Ende

Aktualisiert: 21. Apr. 2023

Der Tod ist ein Thema, über welches wir nur ungern sprechen. Wir vermeiden es, darüber nachzudenken und wollen möglichst wenig davon wissen. Die meisten von uns fürchten den Tod ihr Leben lang. Und wenn jemand von uns geht, sind wir traurig.

In diesem Artikel möchte ich mal ein wenig auf dieses ganze Thema eingehen. Warum ist es wichtig, über den eigenen Tod nachzudenken? Wie verliert man die Angst vom Tod? Und wie geht man am besten damit um, wenn jemand, der uns nahegestanden ist, nicht mehr unter uns weilt?

Dass wir nicht unbedingt scharf darauf sind, zu sterben, ist völlig normal. Es ist auch normal, dass wir ein Gefühl von Trauer empfinden, wenn eine nahestehende Person oder auch ein Tier, dass uns viel bedeutet hat, stirbt. Diese Gefühle sind natürlich und sollen so sein. Sie sind wichtig für unser Überleben und das Überleben unserer Artgenossen. Sie sorgen dafür, dass wir selbst am Leben bleiben und auf unsere Artgenossen aufpassen, dass auch sie so lange wie möglich überleben. Allerdings können uns unsere Emotionen diesbezüglich oft im Weg stehen und uns blockieren, uns ja sogar in gewisser Hinsicht lähmen. Über den Tod genauer nachzudenken, hilft uns, mit solchen Emotionen besser klarzukommen.

Jene Tatsache, die mir diesbezüglich sehr viel innere Ruhe verschafft hat, ist der Umstand, dass der Tod nicht das Ende ist. Zweifelsohne ist der Tod eine sehr große Veränderung, die man nicht rückgängig machen kann. Dennoch ist er nicht das Ende, sondern vielmehr nur eine Zustandsänderung. Ein Lebewesen stirbt. Aber es verschwindet nicht einfach so. Die Materie beziehungsweise die Energien, aus denen es geformt ist, ändert nur ihren Zustand und ihre Zugehörigkeit.

Durch unsere Egoperspektive bekommen wir von der Welt ein Gefühl von Individualität vermittelt und vergessen dabei, dass wir selbst auch nur ein vorübergehender Zustand sind, den die Materie in dieser Welt angenommen hat. Wir sind nicht viel mehr, als eine Ausprägung des Universums. Egal wie individuell wir uns auch fühlen, wir gehören immer zum Universum dazu. Alles woraus wir bestehen war ursprünglich mal der Teil von etwas anderem. Alles woraus wir jetzt in diesem Moment bestehen wird irgendwann einmal auch wieder der Teil von etwas anderem sein. Aber nichts von all dem wird jemals verschwinden. Alles ist zu jeder Zeit hier und wird auch immer hier sein.

Du kannst es dir so vorstellen, wie das Wasser unseres Planeten. Es gibt riesige Ozeane. Aus diesen Ozeanen verdunstet Wasser und formt sich zu Wolken. In diesen Wolken formen sich Regentropfen, die vom Himmel fallen. Jeder einzelne Tropfen ist ein individuelles System. Jeder einzelne Tropfen hat in gewisser Hinsicht eine bestimmte Zeit, ehe er seinen Zustand ändert, indem er sich wieder mit den Ozeanen vereint. Ein Lebewesen ist mit einem Regentropfen vergleichbar. Es mag zwar komplexer sein, als der Regentropfen, aber es verhält sich genau gleich. Ein Lebewesen formt sich aus der Substanz des Universums und hat dann eine gewisse Zeit zur Verfügung, bevor es seinen Zustand ändert und sich wieder mit dem Universum vereint. In seiner Gesamtheit gehört alles zusammen. Die Lebenden, wie die Toten. Das Einzige, was uns Lebende von den Toten unterscheidet, ist der Umstand, dass wir gerade ein Regentropfen auf dem Weg zurück zu unserem Ursprung sind.

Alle, die jemals von uns gegangen sind, sind nicht wirklich verschwunden. Ein totes Lebewesen ist in seiner Gesamtheit immer noch hier. Es hat nur seinen Zustand geändert.

Vor einigen Tagen ist der Hund meiner Eltern gestorben. In der Tat ein bedauerlicher Verlust, zumal wir alle dieses Tier sehr in unser Herz geschlossen haben. Der Hund wurde am Fuße eines Baumes beerdigt, welchen ich sehe, wenn ich aus einem bestimmten Fenster in meiner Wohnung schaue. Dies hat mich sehr gefreut. Denn dieser Baum erinnert mich an die Tatsache, dass der Tod überbewertet wird, weil er eben nicht das Ende, sondern nur eine Zustandsänderung ist. Der Körper des Hundes wird mit der Zeit zerfallen und der Baum wird einen Teil seiner Nährstoffe daraus beziehen. Das bedeutet, ein Teil des Hundes wird zu einem Teil des Baumes. Ein Teil von jemanden, der tot ist, wird zu einem Teil von jemanden, der am Leben ist. Und genau das meinte ich vorhin, als ich geschrieben habe, dass alles, woraus wir bestehen, irgendwann mal ein Teil von etwas anderem war und auch irgendwann mal in der Zukunft wieder ein Teil von etwas anderem sein wird. Der Hund lebt in gewisser Hinsicht im Baum weiter. Und auch du wirst auf diese Weise selbst nach deinem Tod weiterleben.

Viele Menschen fragen sich, was wohl nach dem Tod kommen wird. Auch ich habe mir diese Frage sehr oft gestellt. Und mit der Zeit fand ich auch eine Antwort darauf…

Nach unserem Tod besteht der Umstand, dass wir nicht leben. Dieser Umstand ereilt uns nicht zum ersten Mal. Denn auch bevor wir das Licht der Welt erblickt haben, herrschte der Umstand, dass wir nicht leben. Was dich nach deinem Leben erwartet, ist dasselbe, was vor deinem Leben war. War es schlimm? Nein, war es nicht. Es war ein Zustand des vollkommenen Friedens. Du hattest keine Bedürfnisse, keine Ängste, keine Sorgen. Es war einfach vollkommen in Ordnung. Genau so wird es auch nach deinem Leben sein. Nach dem Tod ist vor dem Leben.

Und weil wir gesagt haben, dass einige unserer Bestandteile ein Teil von einem anderen Lebewesen werden, können wir auch sagen, dass es in gewisser Hinsicht durchaus ein Leben nach dem Tod gibt. Nur eben nicht in der Form, wie wir es jetzt haben. Und selbst dies ist ungewiss! Denn die Zeit ist auch nur ein Teil des Universums (siehe das Modell der Raumzeit). Aber das Universum beziehungsweise das Multiversum als Ganzes ist zeitlos. Das bedeutet, dass es immer schon hier war und auch zukünftig immer hier sein wird. Eine Unendlichkeit. Unendlich ist ein verdammt langer Zeitraum. Ein unendlicher Kreislauf, der nie aufhören wird. Weißt du, was das bedeutet? Das bedeutet, dass sich all deine Bestandteile irgendwann einmal wieder zusammen finden werden. Dann wird es dich noch mal geben. Vielleicht sogar unendlich oft.

Merkst du, wie viel es hier nachzudenken gibt? Vielleicht brummt dir schon der Schädel von der Vorstellung, dass sich etwas unendlich oft in unendlicher Vielfalt unendlich lang wiederholen könnte. Aber weißt du was? Darüber brauchst du gar nicht nachzudenken. Wichtig ist nur, dass du dir nicht wegen der Zustandsänderung, die wir als „Tod“ bezeichnen, das Leben unnötig schwer machst.

Nutze stattdessen die Zeit, die du in deinem jetzigen Zustand zur Verfügung hast. Betrachte die Welt und erfreue dich an ihrer Schönheit und an ihrer Vielfalt. Verwirkliche deine Ziele und Träume. Sei ambitioniert und hau auch mal auf den Tisch, wenn es notwendig ist. Du darfst dich an deinen Zielen erfreuen. Du darfst dich im Leben ärgern und frustriert sein. Du darfst nach Reichtum und Wohlstand streben, wenn dir dies Freude bereitet. Du darfst laut rum fluchen, wenn du mal eines deiner Ziele nicht erreicht hast. Du darfst alles, was für dich Sinn ergibt. Aber mach dich nicht verrückt, wenn du nicht alles in diesem Leben erreichst. Denn wahrscheinlich hast du noch unendlich viele Gelegenheiten dazu.

Wenn ich mal einen Tag hatte, an dem ich nicht so produktiv war, wie ich es gerne gewesen wäre, fluche ich erst mal ein wenig herum und beruhige mich, anschließend mit dem Satz: Was geht, das geht. Und was nicht geht, das geht ein anderes Mal.

Ja selbst wenn etwas nicht geht, kann es uns spätestens am Ende unseres Lebens egal sein. Denn vor deinem Leben war es dir auch egal.

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