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Wenn der Fisch ballert (Halluzinogene Fische)

wolfgang9242
Sarpa salpa - ein halluzinogener Fisch Europas

Was sind halluzinogene Fische?

Halluzinogene Fische sind Fischarten, die nach dem Verzehr beim Menschen Halluzinationen und andere Störungen des zentralen Nervensystems verursachen können. Diese Effekte werden durch verschiedene Toxine verursacht, die entweder von den Fischen selbst produziert oder durch ihre Nahrung aufgenommen werden. Es gibt verschiedene Arten von Vergiftungen, die mit dem Konsum von halluzinogenen Fischen in Verbindung gebracht werden, insbesondere den Ichthyoallyeinotoxismus und die Ciguatera-Vergiftung, sowie die paralytische Muschelvergiftung mit Beteiligung des zentralen Nervensystems. Letzteres trifft allerdings eher, wie der Name schon verrät, nach dem Verzehr von Muscheln auf und weniger bei Fischen.

Höchst interessant ist, dass der Konsum von gewissen halluzinogenen Fischen auch eine LSD-ähnliche Wirkung entfalten könnte. Diese Form der Wirkung wird weiter unten im Dokument diskutiert.

 

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Was für halluzinogene Fischarten gibt es und wo kommen sie vor?

Die Toxizität von Fischen kann je nach Fangort, Jahreszeit und Zubereitungsart variieren. Es wird auch berichtet, dass das Kochen von Fisch ohne Entfernung des Kopfes und/oder das verzögerte Ausnehmen die Symptome verschlimmern können.

 

Sarpa salpa (Goldstrieme):

Diese Fischart ist besonders im Mittelmeer verbreitet.

Es gibt Berichte über Vergiftungen nach dem Verzehr von Sarpa salpa aus Tunesien, Frankreich und Israel. In Italien und Spanien wird diese Fischart als ungenießbar betrachtet. Die Toxizität dieser Fische ist saisonal bedingt und ist im Frühling und Sommer am höchsten.

 

Siganus sp. (Kaninchenfische):

Diese Fische kommen in tropischen und subtropischen Regionen vor, einschließlich des Indischen Ozeans. Vergiftungsfälle durch Kaninchenfische wurden im östlichen Mittelmeer und in Réunion berichtet. Siganus luridus ist eine Art, die im Mittelmeer vorkommt.

 

Mulloidichthys samoensis (Meerbarbe):

Diese Fischart ist im Pazifik heimisch, insbesondere in den Hawaii-Inseln.

Sie wird auf Hawaii auch "Chef der Geister" oder „Häuptling der Geister“ genannt.

 

Andere betroffene Familien:

Zusätzlich zu den genannten Arten sind auch Fische aus den Familien Acanthuridae, Kyphosidae, Mugilidae, Mullidae, Pomacentridae, Serranidae und Sparidae als halluzinogen bekannt. Diese Familien umfassen eine Vielzahl von Arten, die in verschiedenen Küstenregionen der Welt vorkommen. Die meisten dieser Fische sind Herbivore oder Aasfresser die in Küstengebieten leben.

 

Ciguatera: was ist das? Und wie unterscheidet es sich von Ichthyoallyeinotoxismus?

Ciguatera ist eine Form der Fischvergiftung, die durch den Verzehr von Meeresfischen entsteht, die mit bestimmten Toxinen belastet sind. Diese Toxine, bekannt als Ciguatoxine (CTX), werden von benthischen Dinoflagellaten, insbesondere der Gattung Gambierdiscus, produziert und gelangen über die Nahrungskette in die Fische. Auch eine ciguatoxische Vergiftung kann zu Halluzinationen führen, was allerdings eher die Ausnahme ist, weil Ciguatoxine bevorzugt das periphere Nervensystem angreifen und nicht das zentrale Nervensystem. Eine Beteiligung des zentralen Nervensystemes verläuft hier oftmals sekundär indirekt.

Die Symptome umfassen gastrointestinale, neurologische und kardiovaskuläre Beschwerden. Typische neurologische Symptome sind Parästhesien, Dysästhesie (insbesondere Temperaturumkehr, bei der Kälte als heiß empfunden wird) und Myalgie. Die Symptome können Tage bis Wochen oder sogar Monate anhalten. Gastrointestinale Symptome treten meist innerhalb von 6-24 Stunden auf und klingen oft nach 1-4 Tagen ab. Die Beteiligung des zentralen Nervensystems an der Vergiftung gehört zu den wichtigsten Unterschieden zwischen Ciguatera und Ichthyoallyeinotoxismus. Letzteres dauert für gewöhnlich nur etwa 24-36 Stunden, während Ciguatera sich über Wochen bis Monate hinweg ziehen kann.

Die Toxine, die Ciguatera verursachen, sind hauptsächlich Ciguatoxine und evtl. Maittotoxin, während die Gesamtheit der Toxine beim Ichthyoallyeinotoxismus nicht eindeutig klar definiert ist. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass Ciguatoxine sich häufig über die Nahrungskette auch im Körper von räuberischen Fischen, wie zum Beispiel Baracudas, anreichern, während die Toxine, die Ichthyoallyeinotoxismus verursachen, bevorzugt in Herbivoren oder Aasfressern zu finden sind. Ciguatera kann chronisch werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ciguatera und Ichthyoallyeinotoxismus zwar beide durch Fischvergiftungen verursacht werden, sich aber in ihren Symptomen, den betroffenen Bereichen des Nervensystems, der Dauer und der Art der verantwortlichen Toxine unterscheiden. Ciguatera betrifft eher das periphere Nervensystem, während Ichthyoallyeinotoxismus vor allem das zentrale Nervensystem beeinträchtigt.

 

Wo kommen diese Toxine her und wie gelangen sie in die Fische?

Die Toxine, die zu Halluzinationen und anderen neurologischen Störungen nach dem Verzehr von Fischen führen, stammen hauptsächlich aus marinen Mikroorganismen, insbesondere Dinoflagellaten und Algen, und gelangen über die Nahrungskette in die Fische.

 

Dinoflagellaten: 

Ciguatoxine sind eine Hauptursache für Fischvergiftungen und werden von benthischen Dinoflagellaten der Gattung Gambierdiscus produziert. Zu den bekannten Arten gehören Gambierdiscus toxicus, G. belizeanus, G. yasumotoi, G. pacificus, G. australes und G. polynesiensis.

Diese Dinoflagellaten leben oft als Epiphyten auf Makrophyten, abgestorbenen Korallen und anderen Substraten in tropischen und subtropischen Meeresgebieten.

Andere Dinoflagellaten wie Prorocentrum, Ostreopsis und Amphidinium können ebenfalls Toxine produzieren, die zu Vergiftungen beitragen.

Maitotoxin ist ein weiteres Toxin, das von Gambierdiscus produziert wird und in Zusammenhang mit Fischvergiftungen steht.

 

Algen: 

Bestimmte Algen, wie die der Gattung Caulerpa, produzieren das Toxin Caulerpin, welches ebenfalls zu Vergiftungen beitragen kann.

Caulerpin wird in den Geweben von S. salpa gespeichert, insbesondere im Muskel, in der Leber und im Gehirn, was es zu einem Indikator für die Caulerpa-basierte Ernährung dieser Fische macht.

Es wird empfohlen, den Verzehr von S. salpa während der Monate August bis November zu vermeiden, da in dieser Zeit die Caulerpin-Konzentrationen am höchsten sind.

 

Caulerpin - was ist das für ein Toxin? Und welche Wirkung entfaltet es?

Caulerpin (CPN) ist ein bis-Indol-Alkaloid, das als sekundärer Metabolit in Algen der Gattung Caulerpa vorkommt. Die Produktion von Caulerpin variiert saisonal. Die höchsten Konzentrationen werden am Ende des Sommers und zu Beginn des Herbstes erreicht, während sie im Winter und Frühling abnehmen.

Die genaue Rolle von Caulerpin ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird als sekundärer Metabolit betrachtet, der möglicherweise als sekundäres Pigment bei der Photosynthese und als Antioxidans wirkt.

 

Caulerpin hat vielfältige biologische Aktivitäten:

Neurotoxische Effekte: Caulerpin kann neurotoxische und halluzinogene Effekte verursachen. Diese Effekte treten auf, wenn Fische wie Sarpa salpa Caulerpa-Algen fressen und das Toxin in ihrem Gewebe anreichern.

Oxidativer Stress: Caulerpin kann durch die Beeinflussung der Mitochondrienatmung und die Aktivierung von HIF-1 oxidativen Stress verursachen.

Toxische Wirkungen auf Fische: Caulerpin kann toxisch für Fische sein und zu Veränderungen in ihren antioxidativen Abwehrmechanismen führen. Es kann auch die Produktion von mehrfach ungesättigten Fettsäuren reduzieren, die für die menschliche Gesundheit wichtig sind.

Beeinträchtigung der Cholinesterase-Aktivität: Caulerpin kann die Acetylcholinesterase (AChE) Aktivität im Gehirn und im Plasma beeinflussen. Dies könnte mit den halluzinogenen Effekten zusammenhängen.

 

Hat Caulerpin Potenzial, als Medikament eingesetzt zu werden?

Ja, Caulerpin (CPN) hat aufgrund seiner vielfältigen biologischen Aktivitäten ein erhebliches Potenzial für den Einsatz als Medikament. Die Forschung deutet darauf hin, dass CPN in verschiedenen Bereichen therapeutische Anwendungen finden könnte:

 

Entzündungshemmende Wirkung: Caulerpin wirkt als FPR2-Antagonist und kann Entzündungsreaktionen reduzieren. Es hemmt die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie IL-6, IL-8 und TNF-α. CPN zeigt eine stärkere entzündungshemmende Wirkung als das traditionelle Medikament Indomethacin. Studien legen nahe, dass Caulerpin als Adjuvans zur Kontrolle chronischer Entzündungen, die durch Helicobacter pylori ausgelöst werden, dienen könnte. 

FPR2 (manchmal auch ALX/FPR2 genannt) ist einer von drei Hauptsubtypen (FPR1, FPR2, FPR3), und er spielt eine wichtige Rolle in der Immunantwort und Entzündungsregulation. PR2 erkennt nicht nur Formyl-Peptide, sondern auch andere Moleküle wie z. B. Lipoxin A4, Serum Amyloid A und bestimmte Virenproteine. Auch einige körpereigene Signalstoffe, die mit Entzündungsprozessen verbunden sind (z. B. Annexin A1), können an FPR2 binden. Aktivierung von FPR2 führt meistens zu einer Immunantwort, indem beispielsweise Immunzellen (wie Neutrophile oder Monozyten) angelockt werden. FPR2 ist also ein hochinteressanter Rezeptor, weil er sowohl an der Anbahnung als auch an der Regulation von Entzündungen beteiligt ist. Wirkstoffe, die FPR2 ansteuern, könnten also vielversprechend sein, um überaktive Immunreaktionen zu drosseln – bei Autoimmunerkrankungen oder chronischen Entzündungen – oder im umgekehrten Fall das Immunsystem zu stimulieren, wenn es notwendig ist.

Antitumorale Aktivität: Caulerpin hat antiproliferative Eigenschaften und kann das Wachstum von Krebszellen hemmen. Es verursacht mitochondriale Störungen und schädigt den Glukosestoffwechsel in Krebszellen. Studien zeigen eine Wirksamkeit gegen Dickdarmkrebs und Eierstockkrebs.

Antimikrobielle Wirkung: Caulerpin zeigt eine starke antituberkulöse Aktivität gegen Mycobacterium tuberculosis.

Antivirale Aktivität: Es hat eine antivirale Wirkung gegen das Herpes-simplex-Virus Typ-1 und das bovine Virusdiarrhoe-Virus.

Neuroprotektive Wirkung: CPN hemmt die Monoaminoxidase B (MAO-B), die eine Rolle bei der Alzheimer-Krankheit spielt.

 

Zusätzliche Punkte:

Indol-Struktur: Die Indol-Struktur von Caulerpin ist ein wichtiges Merkmal, das für seine biologische Aktivität verantwortlich ist. Die strukturelle Ähnlichkeit zu anderen Wirkstoffen wie Indomethacin deutet auf eine potenzielle Wechselwirkung mit Rezeptoren hin.

Sicherheit: In-vitro-Studien zeigten, dass Caulerpin bis zu einer Konzentration von 45 µM nicht toxisch für Zellen ist.

Pharmakologische Studien: Aktuelle Studien fokussieren sich auf die Interaktion von Caulerpin mit FPR2 und seiner Fähigkeit, entzündungshemmende Prozesse zu modulieren. Weitere Studien sind notwendig, um die Wirkungsweise im Detail zu verstehen und die Sicherheit und Wirksamkeit in vivo zu validieren.

 

Caulerpin ist somit ein vielversprechender Kandidat für die Entwicklung neuer Medikamente. Seine entzündungshemmenden, antitumoralen und antimikrobiellen Eigenschaften machen es zu einem interessanten Forschungsobjekt. Allerdings sind weitere Studien erforderlich, um die genauen Mechanismen der Wirkung zu verstehen und die Sicherheit und Wirksamkeit für den medizinischen Einsatz zu gewährleisten.

 

Kann man diese Fische benutzen, um sich zu berauschen? Und wenn ja, was sind die Risiken?

Ja, es gibt Berichte darüber, dass bestimmte Fische, insbesondere die Goldstrieme (Sarpa salpa), aufgrund ihrer halluzinogenen Eigenschaften zu Rauschzwecken verwendet wurden.

 

Risiken des Konsums halluzinogener Fische:

Halluzinationen und Albträume: Der Konsum von Sarpa salpa kann zu lebhaften visuellen und auditiven Halluzinationen sowie zu beängstigenden Albträumen führen. Diese Symptome treten in der Regel kurz nach dem Verzehr auf und können von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen anhalten.

Zentrale Nervensystemstörungen: Neben Halluzinationen können auch andere Störungen des zentralen Nervensystems auftreten, darunter Verwirrtheit, Desorientierung und Verhaltensänderungen.

Gastrointestinale Beschwerden: Obwohl nicht immer vorhanden, können Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall auftreten. Diese Symptome sind in der Regel leicht ausgeprägt.

Neurologische Symptome: Es wurden Schwindel, Kopfschmerzen, Schwäche und Koordinationsstörungen als neurologische Symptome beschrieben.

Herz-Kreislauf-Probleme: Es kann zu Herzrasen (Tachykardie) und Hyperventilation kommen. In schweren Fällen kann ein Herz-Kreislauf-Kollaps auftreten.

Interindividuelle Unterschiede: Es gibt eine hohe interindividuelle Variabilität in der Toxizitätsbelastung der Fische, was das Risiko unvorhersehbar macht.

Mögliche chronische Auswirkungen: Bei einigen Personen können chronische Symptome auftreten, wie anhaltende Schwäche, Parästhesien und neuropsychiatrische Symptome.

Es wird dringend davon abgeraten, Fische zu Rauschzwecken zu konsumieren. Die Risiken sind erheblich und die gesundheitlichen Folgen können schwerwiegend sein.

 

Was hat es mit der paralytischen Muschelvergiftung auf sich, bei der das zentrale Nervensystem beteiligt ist? Stichwort Domoinsäure?

Die paralytische Muschelvergiftung (PSP) ist eine durch den Verzehr von Meeresfrüchten verursachte Lebensmittelvergiftung, die mit Neurotoxinen wie Saxitoxinen (STXs) kontaminiert sind und das zentrale Nervensystem beeinträchtigen kann.

Die Domoinsäure (DA) ist ein weiteres starkes Neurotoxin, das von Kieselalgen der Gattung Pseudo-nitzschia produziert wird.

Wirkmechanismus: Domoinsäure ist ein exzitotoxisches Neurotoxin, das an Glutamat-Rezeptoren im Gehirn bindet. Es kann auch die Funktion von Acetylcholinrezeptoren beeinflussen. Die Wirkungsweise kann zur neuronalen Degeneration beitragen.

Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verwirrtheit, Gedächtnisverlust und Krampfanfälle können auftreten. In schweren Fällen kann eine Vergiftung lebensbedrohlich sein. Diese Art von Vergiftung ist allerdings höchstwahrscheinlich nicht am Ichthyoallyeinotoxismus beteiligt.

 

Was hat es mit dem vergifteten Mädchen auf sich, die psychische Symptome entwickelte, wann immer sie Fisch konsumiert hat? Könnte das eine Rolle spielen?

Es gibt Berichte über psychische Erkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Konsum von Fisch aufgetreten sind. Insbesondere wird ein Fall eines Mädchens beschrieben, das nach dem Verzehr von Fisch schizophrenieähnliche Symptome entwickelte. Diese Symptome umfassten verstärkte Aktivität, visuelle Halluzinationen, Schlaflosigkeit, und Verhaltensstörungen. Es ist wichtig anzumerken, dass die genauen Mechanismen, die zu diesen neurologischen und psychiatrischen Symptomen im Zusammenhang mit Fischvergiftungen führen, noch nicht vollständig geklärt sind.

In dem beschriebenen Fall trat die psychische Erkrankung des Mädchens unmittelbar nach dem Verzehr von Fisch auf. Bei wiederholtem Fischkonsum traten die Symptome erneut auf, was auf einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem Fischverzehr hindeutet. Die Eltern stellten fest, dass die Symptome der Erkrankung nur im Zusammenhang mit dem Verzehr von Fisch auftraten und bei anderen Familienmitgliedern, die ebenfalls Fisch aßen, nicht auftraten. Die Symptome verschwanden, wenn das Mädchen ihre Medikamente einnahm und keinen Fisch konsumierte, traten aber bei erneutem Fischkonsum wieder auf.

Dieser Fall deutet darauf hin, dass bestimmte Fische oder die in ihnen enthaltenen Toxine bei anfälligen Personen neurologische und psychiatrische Symptome auslösen können. Die genauen Ursachen sind jedoch noch nicht vollständig verstanden.

Wie könnte man eine LSD-artige Wirkung während einer Fischvergiftung erklären?

Eine solche Wirkung könnte auf mehrere Ursachen zurückzuführen sein. LSD wirkt auf die Rezeptoren für Serotonin (insbesondere 5-HT2A). In einem toxischen Fisch könnten bestimmte Substanzen enthalten sein, die an dieselben Rezeptoren binden o. ä. Signalwege auslösen Beziehung Suse blockieren. Es könnte außerdem möglich sein, dass der Fisch bestimmte Umweltgifte aufnimmt, und diese entweder in seinem Körper oder auch im Körper des Menschen, von dem er verzehrt wurde, in Substanzen umgewandelt werden, die dann eine LSD-artige Wirkung aufweisen. Es könnte aber auch eine multifaktorielle Ursache haben. Möglicherweise wirken mehrere verschiedene Substanzen synergistisch und entfalten in ihrer gemeinsamen Wirkung eine Art LSD-Trip. Der menschliche Organismus reagiert darüber hinaus sehr individuell. Manche Personen berichten von ganz bestimmten Halluzinationen, während andere gar keine Effekte spüren.

Ob in Sarpa salpa tatsächlich Komponenten enthalten sind, die genau an ähnliche Rezeptoren binden wie LSD (insbesondere 5-HT₂A), ist wissenschaftlich nicht zweifelsfrei belegt. Es gibt Hinweise, dass neuroaktive Stoffe (darunter Caulerpin) im Spiel sein könnten, aber welche Rezeptoren sie im Detail beeinflussen, ist noch nicht abschließend erforscht.

 

Welche Rolle spielt Umweltverschmutzung in Bezug auf Fische, die plötzlich toxisch werden?

Umweltverschmutzung spielt eine wesentliche Rolle bei der Zunahme von Toxinen in Fischen und trägt somit dazu bei, dass Fische plötzlich toxisch werden können. Die Quellen beschreiben verschiedene Arten von Umweltbelastungen, die zu diesem Phänomen beitragen:

Eutrophierung und Nährstoffanreicherung: Die Anreicherung von Nährstoffen in Küstengewässern, oft durch menschliche Aktivitäten wie Abwässer oder landwirtschaftliche Abflüsse verursacht, führt zu einer erhöhten Biomasse von Mikroalgen, insbesondere toxischen Dinoflagellaten. Diese übermäßige Algenblüte bietet eine Grundlage für die Anreicherung von Toxinen in der Nahrungskette. Beispielsweise hat die Eutrophierung in der Bucht von Gabes zu einer deutlichen Zunahme von toxischen Dinoflagellaten geführt.

Verschlechterung der Wasserqualität: Die allgemeine Verschlechterung der Wasserqualität durch Schadstoffe begünstigt das Wachstum von unerwünschten Mikroalgen. Diese Algen sind oft die Produzenten von marinen Toxinen, welche die Fische über die Nahrungskette aufnehmen.

Schadstoffe und Schwermetalle: Die Anwesenheit von Schwermetallen in der Umwelt, die durch industrielle Aktivitäten freigesetzt werden, kann zu einer oxidativen Belastung in Fischen führen. Diese Belastung kann die Anfälligkeit der Fische für Toxine erhöhen und die Anreicherung von Toxinen in ihren Geweben begünstigen. Die Ansammlung von Schwermetallen in Fischen korreliert oft mit einer erhöhten oxidativen Belastung.

Ölverschmutzung: Auch die Verschmutzung durch Erdölkohlenwasserstoffe kann in Küstenbereichen ein Problem darstellen. Dieselöl enthält beispielsweise hochgiftige Verbindungen, die die Meeresumwelt belasten und auch die Gesundheit von Meeresorganismen beeinträchtigen können. Diese Art der Verschmutzung kann auch die Ökosysteme verändern und das Wachstum von toxischen Algen fördern.

Veränderung der Artenzusammensetzung: Durch die Umweltverschmutzung kann es zu einer Veränderung in den Ökosystemen kommen. So können sich beispielsweise invasive Algen ausbreiten und die Zusammensetzung von Epiphyten verändern, was wiederum die Nahrungskette beeinflusst. Die Anwesenheit von Caulerpa spp. kann zum Beispiel die Diversität des marinen Ökosystems beeinträchtigen und somit indirekt auch die Toxizität von Fischen beeinflussen.

Toxine aus Algenblüten: Die beschriebenen Umweltbelastungen führen zu vermehrten Algenblüten, insbesondere von toxischen Dinoflagellaten wie Gambierdiscus toxicus, Prorocentrum spp., Ostreopsis spp. und Amphidinium carterae. Diese Algen produzieren Ciguatoxine, Maitotoxine oder andere Neurotoxine, die sich in der Nahrungskette anreichern und in Fischen zu einer plötzlichen Toxizität führen. Auch Kieselalgen der Gattung Pseudo-nitzschia können sich in Folge von Umweltveränderungen vermehren und Domoinsäure produzieren, die sich in Schalentieren anreichern kann.

Veränderte Nahrungsaufnahme: Umweltverschmutzung kann die Nahrungsaufnahme von Fischen beeinflussen, sodass sie vermehrt belastete Organismen aufnehmen. Die Goldstrieme (Sarpa salpa) beispielsweise ernährt sich von Posidonia oceanica, auf der toxische Dinoflagellaten als Epiphyten wachsen. Die Toxine werden dann in den Fischen angereichert und können zu einer Vergiftung führen. Die Konzentration von Toxinen in Fischen kann von ihrer Größe abhängen, da größere Fische die Möglichkeit haben, mehr Toxine anzusammeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Umweltverschmutzung durch Eutrophierung, Schadstoffeinleitung und die Veränderung von Ökosystemen eine zentrale Rolle bei der plötzlichen Toxizität von Fischen spielt. Sie begünstigt das Wachstum von toxischen Algen, die wiederum gefährliche Toxine produzieren, welche sich in Fischen anreichern und somit ein Risiko für den Menschen darstellen.

 

 

 

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